In einem ganzseitigen Beitrag widmet sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung dem Thema „Bauen im Bestand“. Gemeint ist die Sanierung, Ertüchtigung und Umnutzung bestehender Gebäude, die heute noch viel zu häufig abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Verschiedene Institutionen und Persönlichkeiten fordern demnach von der Politik, auf eine „neue Umbaukultur“ hinzuwirken. Das sei ökologisch geboten, da Neubau in hohem Maße „graue Emissionen“ erzeuge. Im Wohnsegment werden Projektbeispiele genannt, bei denen die Modernisierung und energetische Sanierung erfolgreich mit einer Nachverdichtung verknüpft wurde. So konnte durch Aufstockung und Ausbau der Dachgeschosse zusätzlicher Wohnraum gewonnen werden. Umnutzung und Nachverdichtung seien jedoch nicht in jedem Fall kostengünstiger als Abriss und Neubau, zudem gebe es bürokratische Hürden, die solche Maßnahmen erschweren.

Kommentar von Dominik Schott

„Ohne Frage müssen wir stärker als bislang den Fokus auf die vielfältigen Potenziale der Gebäude im Bestand lenken. Gerade mit Blick auf die bereits verbauten CO2-Emissionen ist der Umbau von Bestandsgebäuden häufig sinnvoller als Neubau. Auch hinsichtlich der politisch geförderten Prämisse „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ sollte die Entwicklung des Bestands in vielen Fällen Priorität vor dem Neubau genießen, um Zersiedelung vorzubeugen. Zur Wahrheit gehört aber auch: So wichtig und sinnvoll viele Bestandssanierungen auch sein mögen, in einigen Fällen sind sie kontraproduktiv und schaden dem Klima mehr, als dass sie nutzen. Wenn zu viele Kapazitäten und Ressourcen aufgewendet werden müssen, dann macht Revitalisierung irgendwann keinen Sinn mehr. Es bleibt eine Einzelfallbetrachtung, zu der langjährige Erfahrung gehört.“

Vorstand & Leiter Asset Management
d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG