Das Transaktionsvolumen am deutschen Wohninvestmentmarkt ist laut Daten des Immobiliendienstleisters CBRE im ersten Halbjahr 2023 um rund 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen. Die Zahl der gehandelten Wohneinheiten ging um mehr als 70 Prozent zurück. Als Grund für den „nahtlosen Übergang vom Winterschlaf in die Sommerpause“ sieht CBRE die höheren Zinsen und erwartete Kosten für die Energiewende. Vor allem für unsanierte Immobilien in unattraktiven Lagen sieht CBRE „aktuell keinen Markt“. Gefragt sei dagegen das Core-Segment. Zudem verstärkten Investoren aus dem Ausland ihre Aktivität in Deutschland und sähen den deutschen Wohninvestmentmarkt „wesentlich optimistischer als einheimische Akteure“.

Kommentar von Tim Lasys

Wir gehen eher mit den ausländischen Akteuren, die in der Krise die Chancen sehen. Zwar ist es richtig, dass in einigen Segmenten die Preisanpassungen noch nicht abgeschlossen sind und dass die Sanierungskosten bei älteren Objekten ein wichtiger Kalkulationsfaktor sind. Jedoch ist es nicht richtig, alle Gebäude mit niedriger Energieeffizienzklasse pauschal zu Stranded Assets zu erklären, zumal dieser Bestand unverzichtbar ist für die große Bevölkerungsgruppe, die sich keine Top-Immobilien leisten kann. Immer wieder kommen sanierungsbedürftige Mehrfamilienhäuser auf den Markt, die erfahrene und kühl kalkulierende Entwickler profitabel energetisch sanieren können.

Leiter Investment Management
d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG